Der Start: aller Anfang ist schwer ...
Der Mangel an Schiffen ist zu Beginn geschwindigkeitslimitierend – dicht gefolgt vom Mangel an Bargeld. Kreditaufnahme habe ich gepaart mit Piraterie. Letzteres ist ja bekanntlich ein Muss für eine schnelle Expansion und um im Kontest konkurrenzfähig zu sein. Ich habe mich - bis auf 2 Koggen - nur an Schniggen gütlich getan und bis Jan 01 ca. 20-30 davon gekapert. Meist hatte ich 2 oder 3 Schniggen, unbeladen und frei von schweren Waffen, im Einsatz, teilweise noch unterstützt von 2 bis 3 Kraiern. Zu Beginn wilderte ich zwischen Reval und Ladoga, ab November 00 dann ausschliesslich vor Köln, um nach den Fellen und Eisenwaren den kostbaren Wein zu räubern.
Wichtig waren für mich auch die Patrouillen-/Eskortenaufräge: dazu liess ich ich mir einen Kraier bauen. Besser wäre allerdings eine Kogge gewesen – ich hatte einfach keine Geduld ... .
Ich setzte zu Beginn Handelsschwergewichte in Visby und Stockholm, um möglichst schnell die Baugenehmigungen dort zu bekommen und um die ersten beiden Kontore dort errichten zu können. Kurze Wege und damit möglicht hohes Handelsvolumen in möglichst kurzer Zeit war der Hintergedanke. Später folgten dann vornehmlich die Orte mit Ziegelproduktion.
Ich baute rel. viel in Reval: Getreide und Jagdhütten. Getreide für den Winter – Fell für’s Portemonnaie – und den Ansehensgewinn für die Karriere in Reval gab’s obendrein. .
Geld als Expansionstreibstoff...
Mit Wahltermin im November war mir das Glück hold: die Stadtkasse winkte... Ich setzte mir zum Ziel, noch im 1300 BM zu werden – was mir auch gelang. Ohne Fest, Armenspeisungen, Bestechungen oder sonstige Kapriolen. Betriebe bauen und die Stadt versorgen – das ist alles, was es braucht. Zum Jahreswechsel hob ich ein Piratennest aus, ein weiteres im März. Geld kommt zu Geld ... so investierte ich jedes Gs ...
Mach Dir die Hanse Untertan...
Mitte April 1301 war die eigentliche Startphase hinter mir: alle Kontore waren noch vor Ablauf des ersten Jahres gebaut. Erste bescheidene Autorouten wurden ab Herbst 1300 eingerichtet (i.a. Stadt A nach Stadt B, jeweils ausladen und einladen). Im Kopf hatte ich bereits mein Konzept von der Hanseaufteilung nach 4 Bezirken: Nordsee und Ostsee unterteilt in jeweils 2 Bezirke. Von den kurzen Wegstrecken ergibt sich der Vorteil, Schiffe zu sparen. Erste Kontorverwalter wurden nun eingestellt. Als letzte Eldermannmission wurde im Juli 01 so ziemlich nebenbei die Festnahme eines gesuchten Piraten angenommen und im August 01 war es dann soweit: Wahl zum Eldermann. .
Das Versorgungsmodell
Nordsee Süd mit Gron, Brügge, Bremen, HB, LD, Rippen und Köln. Bezirkshauptstadt Groningen. Brügge als Ausgangsstadt für Expeditionen. Nordsee Nord mit Aalborg, Oslo, Bergen, Edingburgh, Scarborough und Starvanger. Bezirkshauptstadt Aalborg. Ostsee Süd mit Stettin, HL, Rostock, Malmöe, Danzig und Thorn. Bezirkshauptstadt Stettin. Ostsee Nord mit den restlichen Städten und Reval als Bezirkshauptstadt. Dieses dezentrale Modell scheint sich generell langsam durchzusetzen und das klassische Einlagermodell abzulösen - zumindest bei den Spielern, die in der Tabelle etwas weiter oben stehen. ;-) Ich sage dies mit einem Schmunzeln: nachdem ich dieses Modell vor einem halben Jahr im Gameup-forum vorgestellt hatte, schienen nur wenige überzeugt ...
Versorgen, Versorgen - Bauen, Bauen: Die Mittelphase des Spieles
Der wichtigste Button ist für mich der Bevölkerungsbutton, bzw. die Zufriedenheit der Hanseaten. Nur bei Zufriedenheit lockt die Hanse Bettler an und nur so kann man seine Betriebe dauerhaft auslasten und Geld verdienen. Die Bevölkerung als Konsument und Produzent ist deshalb das A und O für mich. Bevölkerungszunahme heisst, die automatische Geldmaschinerie in Gang setzen... Es winken Bevölkerungszunahme, damit noch mehr Umsatz und Gewinn. Kurz: exponentielles Wachstum. Dieser Devise versuch ich gerecht zu werden, und dem ordne ich alles unter. Lieber billiger verkaufen, dafür grosse Umsätze.
Ob ich Schulen und Münzen baue, weiss ich noch nicht. Sollte sich die Zuwanderungsrate als limitierend erweisen: dann ja zu den Schulen – vor allem in den grösseren Städten sehe ich den Nutzen.
Ich hielt mich bezüglich Expeditionen zumindest bis im August 02 sehr zurück. Nur wenn ich es für nötig halte, werden Wein und Tuch importiert. Es dient also weniger dem Profit als mehr der Versorgung der Hanse. Später kann es sich nützlich erweisen, Ueberschüsse loszuwerden – mal sehen.
Belagerungen...
durch Söldner ist für mich die Geissel des Spieles – vor allem in den ersten Jahren. Ich kenne kein wirkliches Rezept dagegen. Ausser vielleicht, die Produktionen zu verteilen und den Ausbau der Stadtmauern zu fördern durch entsprechende Anträge und anschliessende Lieferungen von Baumaterialien. Als einzige Trumpfkarte hat man als Spieler die Möglichkeit umzuziehen. Im Juli 1302 machte ich davon Gebrauch und zog nach Thorn, nachdem in Reval die 3. Mauer stand und in Thorn erst 2 Mauerstücke der 2. Mauer gelegt waren. Belagerungen durch den LF hat man hingegen sich selber zuzuschreiben: Eine Folge von unzureichender Versorgung der betreffenden Stadt.
Ueberschüsse...
sind so gut wie unvermeidbar. Dies gilt um so ausgeprägter, wenn fast ausschliesslich ‚effektive’ Betriebe gebaut werden – so wie ich es bis ins Jahr 1304 tat. Mit der Vollversorgung der Hanse bin ich dazu übergangen, Ueberschüsse über meine 3 LF (Vorteil der früh gegründeten Niederlassungen) und dem Mittelmeer loszuwerden – und das immer mit gutem Gewinn. Ab diesem Zeitpunkt habe ich auch begonnen‚ ineffziente’ Betriebe zu bauen – insbesondere Jagdhütten (in Oslo und auch in Thorn) und Weingüter in Groningen, aber auch Viehöfe und Getreidefarmen zur Selbstversorgung. Selbst mit diesen Betrieben wird übrigens kräftig Gewinn gemacht, weiter schaffen sie die bitter benötigten Einwohner und entschärfen quasi so nebenbei erst noch das ‚Problem’ der Ueberschüsse.
Die Endphase
Noch bin ich längst nicht soweit. Abgesehen davon wird das für mich Neuland sein. Trotzdem habe ich mir einige Gedanken dazu gemacht, und ich werde dann zu gegebener Zeit berichten ...
|